Referenz
Bideau, A. (2011). Architektur und symbolisches Kapital. Bilderzählungen und Identitätsproduktion bei Oswald Mathias Ungers. Basel: Birkhäuser.
Publikationsart
Monografie
Abstract
Heute unterhalten Architekturobjekte mit den ökonomischen und gesellschaftlichen Realitäten der Stadt andere Beziehungen als noch zu Beginn der architektonischen Postmoderne. Seinerzeit zählte Architektur nicht zu den Produkten, über die sich Städte positionierten. Diesen und anderen Paradigmenwechseln geht das Buch bei Oswald Mathias Ungers (1926-2007) nach. Kein deutscher Architekt hat mit Entwürfen, Bauten und theoretischen Beiträgen in den Debatten um Architektur und Stadt auf ähnliche Weise polarisiert. Nach seiner Abkehr von der städtebaulichen Grossform und vom Massenwohnungsbau suchte Ungers im abstrakten Bild der Architektur nach zeitlos gültigen Themen. Während der siebziger Jahre lieferte er einem frustrierten Metier in der Bundesrepublik Deutschland die konzeptionelle Alternative der «Architektur als Architektur»; in Cornell vermittelte er als Professor dem jungen Rem Koolhaas entscheidende Impulse. Eng mit öffentlichen Auftraggebern verknüpft, ist Ungers’ Werk nicht von der Urbanitätsdiskussion und der vom westdeutschen Wohlfahrtsstaat konditionierten Stadt zu trennen. Diese Bindung trifft gerade auf Westberlin zu – Inspiration und Labor für Megastrukturen, später für das Konzept des „Grünen Stadtarchipels“. Nach 1977 wird Frankfurt am Main zum Resonanzraum für die Auskristallisierung und Erprobung eines autonomen Themenkatalogs, bei dem Ungers zwischen Metamorphose, Fragment und Bilderzählung oszilliert. Seine Architektur verspricht fortan symbolisches Kapital für ein auf Distinktion setzendes Publikum und Urbanität für die verwaltete Stadt. Welche Handlungsräume entstehen dadurch?
Mitarbeiter
Einrichtungen
- Institut für Architektur und Raumentwicklung
- Architektur und Theorie