uni.liNeuigkeitenLeave your comfort zone

Leave your comfort zone

Im Rahmen einer Exkursion haben BWL Studierende am 30. April 2013 das CMMN SNS PRJCT von Laura Kalauz & Martin Schick im TAK Theater Liechtenstein in Schaan besucht. Und in den vergnüglichen und tiefsinnigen 1,5 Stunden so manch eigenes Denkmodell reflektiert.

Im Rahmen einer Exkursion haben BWL Studierende am 30. April 2013 das CMMN SNS PRJCT von Laura Kalauz & Martin Schick im TAK Theater Liechtenstein in Schaan besucht. Und in den vergnüglichen und tiefsinnigen 1,5 Stunden so manch eigenes Denkmodell reflektiert.

Das intelligente und freche CMMN SNS PRJCT von Laura Kalauz und Martin Schick, das für das Freischwimmerfestival 2011 entwickelt wurde und mittlerweile erfolgreich international tourt, thematisiert alltägliche ökonomische Kommunikations- und Beziehungsmodelle, die auf einer mehr oder weniger verinnerlichten Basis gründen, von der aus gehandelt, verhandelt, verabredet, sich verständigt und geeinigt wird – auf dem, was man gemeinhin den „gesunden Menschenverstand", „common sense", nennt.

Auflösung der Grenze zwischen Fiktion und Realität

Unser Verständnis von Wirtschaften folgt bestimmten Regeln. Aber wer sagt, dass dies die einzig richtigen sind? Ebenso folgt unser Verständnis von Theater eigenen Schemata. Aber wer sagt, dass dies die einzig richtigen sind? 

Und was ist, wenn sich diese Logiken nicht nur auflösen, sondern auch zu vermischen beginnen? Wenn Theater zum Geschäft wird. Wenn im Theater getauscht wird. Wenn sich die Distanz von Schauspielern zu Publikum auflöst. Wenn man am Ende der Vorführung Geld verdient oder Gegenstände in einem höheren Gesamtwert mitnimmt als die Karte gekostet hat. 



Kann man die Rechte an einem Theaterstück gleich in der Aufführung kaufen?

Und warum ärgert man sich, wenn man seine während der Aufführung „verdienten“ Gegenstände im Theater zurücklässt und dann sieht, dass andere etwa den Wäscheständer sehr wohl mit nach Hause nehmen? Hätte man die Rechte am Theaterstück nicht doch selbst ersteigern sollen, um damit auf Tour gehen zu dürfen? Das wäre doch eine Option um ein gutes Geschäft zu machen, wurde das Stück doch schon in ganz Europa, in China, in Südamerika, usw. aufgeführt. Das war also wirklich ernst gemeint …

In dieser ungewöhnlichen, interaktiven Theaterperformance konnten die Studierenden die oben angeführten – und viele weitere – Denkanstösse mitnehmen, um über eingeübte Denkmodelle und deren Wirkung auf das Verhalten und Handeln zu reflektieren. Nach der Aufführung genossen die BWL Studierenden die Möglichkeit, mit den beiden Künstlern und den Theaterverantwortlichen persönlich über das Stück zu diskutieren.



Feedback der Studierenden


Christian Diem
„Mir hat das TAK Theater Liechtenstein sehr gut gefallen, die Atmosphäre und das Drumherum. Das Konzept des Common Sense  finde ich sehr spannend. Es macht es für mich zu einer anderen Erfahrung, wenn man aktiv an der Vorstellung beteiligt ist. Dass die Rollen nicht 100%ig festgelegt sind, passt auch gut zum Konzept, nicht alles als gegeben hinzunehmen.
Es war sehr spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Zuschauer reagiert haben, als sie in das Stück eingebunden wurden. Gerade die Dynamik mit dem Ausleihen und Weitergeben des Geldes hat mich fasziniert. Wie schnell aus den 50 Rappen ein Stück Papier wurde, auf dem 20 CHF geschrieben steht. Das hat für mich wieder einmal einen kleinen Denkanstoss zu unserem System des Wirtschaftens gegeben.
Des Weiteren hat mir gefallen, eine Rede vorgetragen zu bekommen und danach den Zettel der Rede mit dem Namen des Autors zu erhalten. Da überlege ich nächstes Mal zweimal, ob ich etwas gut finde, wenn es auf den zweiten Blick eine Rede von Adolf Hitler sein kann!“