Top Management Team Incentives and Paradox

zurück zur Übersicht

Projektart und Laufzeit

FFF-Förderprojekt, März 2022 bis Februar 2023

Koordinator

Lehrstuhl für Strategisches Management und Entrepreneurship

Forschungsschwerpunkt

Wachstum und Komplexität

Beschreibung

Ziel dieses Forschungsprojekts ist zu untersuchen, wie die Anreizsetzung des TMT dazu beiträgt, strategische Paradoxien bzw. Spannungsfelder in Unternehmen anzugehen und zu überwinden. Die sich mit der Verknüpfung dieser beiden relevanten Forschungsströme ergebenden Forschungslücken sollen durch ein konzeptionelles
und zwei empirische Paper adressiert werden. In der ersten Studie soll die umfassende Literatur zu nicht-finanziellen
Leistungskennzahlen in der Vergütung des TMT untersucht werden und Forschungslücken, Cluster und zukünftige Forschungsmöglichkeiten anhand eines selbst entwickelten Frameworks identifiziert werden. Im zweiten Projekt soll erforscht werden, wie sich die Integration unterschiedlicher sozialer Anreize
in Vergütungssystemen sowohl auf die soziale als auch auf die finanzielle Leistung von Unternehmen auswirkt und welche Rolle dabei die soziale und ökonomische Wertorientierung spielt. Im dritten Projekt soll ergründet werden, wie finanzielle Anreizstrukturen des TMT zur Innovation und Effizienz eines Unternehmens beitragen und welche Effekte in Zusammenhang mit der finanziellen Performance eines Unternehmens beobachtet werden können.

Schlagwörter: Ambidextrie, Paradoxien, Top Management Teams, Anreize, Vergütung

Wirkungen in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft

Da die Ausgestaltung von Vergütungsanreizen für die Geschäftsleitung und der Zusammenhang zu sozialen und finanziellen Leistungskennzahlen für diverse Organisationen relevant ist, weisen alle drei Teilprojekte einen starken Anwendungsbezug auf. Ein vertieftes Verständnis über den Einbezug nicht-finanzieller Leistungskennzahlen in die Vergütung der Geschäftsleitung im ersten Teilprojekt erlaubt es Eigentümern und Vorständen, die Wirksamkeit bestimmter Governance-Mechanismen besser zu verstehen sowie die Effektivität der in der Organisation eingesetzten Anreiz- und Vergütungssysteme zu verbessern. Durch die Ergebnisse des zweiten Teilprojektes können Manager, Personalleiter oder das Vergütungskomitee besser einschätzen, wie die spezifischen sozialen und finanziellen Komponenten in den jeweiligen Vergütungssystemen strukturiert und gewichtet werden sollen, um den gesellschaftlichen und regulatorischen Anforderungen (bspw. ESG) gerecht zu werden. Zudem können Entscheidungsträger durch die Ergebnisse des dritten Projekts beurteilen, welche Anreiz- und Vergütungsstrukturen innerhalb der Geschäftsleitung für die Erreichung innovations- und effizienzbezogener Themen am sinnvollsten erscheinen.

Liechtensteinbezug

Aufgrund der sozialen und finanziellen Leistungsimplikationen ist es für Unternehmen, Manager und Verwaltungsräte in Liechtenstein und dem Rheintal sehr wichtig, ein besseres Verständnis über die Wirkungsweisen von Vergütungsanreizen und deren Auswirkung auf die Fähigkeit von Unternehmen mit teils entgegengesetzten, aber miteinander verbundenen Zielen (z.B. Innovation vs. Effizienz oder soziale vs. finanzielle Performance) zu erlangen. Mit den Ergebnissen dieses Projektes werden diese spannenden und herausfordernden Themen adressiert. So wird beispielsweise aufgezeigt, dass neben den eher informellen Ansätzen wie Werte, Kultur und Symbolik auch die Einbindung von Nachhaltigkeits- und Verantwortungszielen in formale Systeme und Strukturen (z.B. das Vergütungssystem) notwendig ist, um die soziale Leistung zu fördern. Da Unternehmen in Liechtenstein und dem Rheintal besonderen Wert auf Werte, Normen, Nachhaltigkeit und die Gesellschaft legen, sind diese Erkenntnisse für verschiedene Arten von Organisationen in Liechtenstein und dem Rheintal besonders relevant. Zudem sind Anreize für Führungskräfte ein regelmässiges Thema intensiver öffentlicher Debatten in der Schweiz und in Liechtenstein. Daher könnten die Ergebnisse des Projekts somit nicht nur für Manager, sondern auch für politische Entscheidungsträger und die breite Öffentlichkeit von Bedeutung sein.