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Architektur-Wettbewerb Constructive Alps und die Universität Liechtenstein

Als die Idee zu einem «Preis für nachhaltiges Sanieren und Bauen in den Alpen» vor rund zwölf Jahren in Liechtenstein geboren wurde, war die Universität Liechtenstein vom ersten Moment an mit dabei und hat den Preis mit zu dem gemacht, was er heute ist – ein international renommierter und in Fachkreisen hoch geschätzter Architekturpreis.

Die Idee entstand aus einer Forderung des Geschäftsführers der Alpenschutzkommission CIPRA Andi Götz und hatte die Umsetzung des Klimaaktionsplans der Alpenkonvention zum Ziel. Götz zog die Hochschule zu Rate und Hochschuldozent Robert Mair aus dem Lehrstuhl für Nachhaltiges Bauen übernahm die Erstellung eines länderübergreifenden Kriterienkatalogs, der bis heute die DNA des Preises darstellt.

Um zu wachsen und die Organisation breiter aufzustellen, übernahm das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) der Schweizerischen Eidgenossenschaft ab der zweiten Ausschreibung die Leitung – das Land Liechtenstein trägt seither den Preis partnerschaftlich, die Jurysitzungen finden traditionell an der Universität Liechtenstein statt.

Rund zwölf Jahre später, eröffnete letzten Samstag Regierungschef-Stellvertreterin Sabine Monauni auf dem Peter-Kaiser Platz in Vaduz die Freiluft-Ausstellung zur 6. Ausgabe von Constructive Alps vor einem interessierten Publikum. Zahlreiche Studierende der Universität fanden sich zur Führung durch die ausgestellten Preisträgerprojekte durch die Jurymitglieder und Mitbegründer Andi Götz und Robert Mair ein.

Mit einer Anerkennung hat es dieses Mal ein Liechtensteiner Projekt in die Auszeichnungen und damit in den engsten Kreis der vorbildlichen Bauten im Alpenbogen geschafft. Das Schulraumprovisorium Matador der Berufsmittelschule auf dem Giessen Schulareal von Studio SAAL aus Vaduz unter der Leitung von Architekt Lukas Pankraz wurde in der Laudatio von der Jury insbesondere für die konsequente Zerlegbarkeit gewürdigt: «Lichtdurchflutet und mit grosszügigen Raumhöhen blickt man direkt hoch zum Schloss des Fürsten von Liechtenstein. Der Bau aus Massivholz mit Holzfenstern und Holzfaserplatten, sowie Böden aus Linoleum schaffen eine angenehme Atmosphäre. … Das Amt für Bau und Infrastruktur hat als Bauherrschaft gezeigt, dass es sich lohnt, auch bei Provisorien die NutzerInnen nicht ausser Acht zu lassen und hat mit den geringen Mehrkosten gegenüber der Containerlösung sehr viel bewirkt. Vorbildlich, nicht nur für temporäre Bauten, sondern für unsere gesamte Bauwirtschaft, ist der konsequent umgesetzte Ansatz der Komplexitätsreduktion und Zerlegbarkeit, der uns in eine Kreislaufwirtschaft aus nachwachsenden Baustoffen führen soll.» (Laudatio Robert Mair 16.9.2022, Preisverleihung im alpinen Museum, Bern)

Die Ausstellung der insgesamt 31 Projekte aus Preisträgern, Anerkennungen und Nominierungen ist noch bis 8. Oktober unter freiem Himmel vor dem Landtagsgebäude in Vaduz zu besichtigen. Der Eintritt ist frei.